Oskar Rütt

Am 8. August 1926 veröffentlichte der "Illustrierte Radrennsport" einen Artikel von Erich Kroner mit der Überschrift "Oskar Rütt Berufsfahrer". Die Nachricht kam nicht überraschend, denn schon lange hegte der Sohn des Weltmeisters den Wunsch, das Erbe seines Vaters fortzusetzen.

Oskar Rütt wurde am 26. Februar 1906 während einer Seereise der Eltern nach Australien geboren. Von Kindesbeinen an begleitete er seinen Vater auf den Rennbahnen in aller Welt. Fotos belegen, dass er ihm beim New Yorker Sechstagerennen ebenso zur Seite stand, wie bei Wettkämpfen in Frankreich. Als logische Konsequenz dieser Erlebnisse wandte sich Oskar Rütt, der eine Ausbildung zum Schlosser absolvierte, ebenfalls dem Bahnradsport zu und wurde ein guter Flieger in der Amateurklasse.

In den ersten zwei Jahren seiner Rennfahrertätigkeit bestritt er 36 Rennen, in denen er neunzehn Siege, sechs zweite und fünf dritte Plätze verbuchte. Der Sportausschuss des BDR nominierte ihn für die Teilnahme am Pariser Grand Prix und an den Weltmeisterschaften. 1923 errang Oskar die Bronzemedaille bei den deutschen Fliegermeisterschaften der Amateure.
Dreiermatch auf der Rütt-Arena
Oskar Rütt in seinem letzten Jahr als Amateur

Walter Rütt hielt seinen Sohn lange Zeit nicht für hart genug und stimmte erst nach langem Zögern den Profiplänen zu. Oskar trat ein schweres Erbe an und konnte die hohen Erwartungen letztlich nicht erfüllen. Er verliess seine deutsche Heimat, ließ sich in Dänemark nieder und verdiente seinen Lebensunterhalt als Radioverkäufer. 1933 heiratete er seine Freundin Dagmar, die er drei Jahre zuvor kennengelernt hatte. Aus dieser Ehe gingen die drei Kinder Peter (*1938), Merete (*1944) und Ester (*1946) hervor.

Als Oskar Rütt 1958 starb, soll es bei seiner Beerdigung nach vielen Jahren zu einem ersten traurigen Wiedersehen von Walter Rütt und seiner ersten Ehefrau Charlotte gekommen sein.

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