Der Athlet
Der Sportler und sein Rad
Walter Rütts Körpergröße betrug 174 cm, sein Wettkampfgewicht 76,5 Kilogramm.
Der Journalist Charles Ravaud beschrieb die Physis des Athleten so: "Er hat eine einzigartige Anatomie, kein unnötiges Fett. Die Muskeln ragen unter der sie bedeckenden Epidermis hervor und scheinen bereit zu sein, sie zu durchdringen. Die Beine sind trocken und nervös wie die eines Windhundes. Die massiven kurzen Arme ziehen, anders als wir es bei anderen Fahrern bemerken, enorm am Lenker."
Auf der Höhe seines Könnens bevorzugte er bei Fliegerrennen eine Übersetzung von 25 x 7 = 96 Zoll, die ihm einen Raumgewinn von 7,68 Metern pro Kurbelumdrehung verschaffte. Die Kurbellänge betrug 170 Millimeter, die schnellste Zeit für die letzten 200 Meter 11,3 Sekunden = 63,71 km/Std.
Seine größten Erfolge verbuchte Walter Rütt auf Rädern der Marke "Torpedo". Einem Katalog aus dem Jahr 1914 entstammt die unten gezeigte Abbildung des Weltmeisterrades, dessen Rahmen auch mit Innenlötung erhältlich war. Leider wird bei den Angaben nicht der damalige Verkaufspreis erwähnt.
Die Ausrüster
Während seiner 25jährigen Laufbahn wechselte er mehrfach die Ausrüster seiner Rennmaschinen. Die Tabelle zeigt das Jahr in welchem Verträge abgeschlossen wurden sowie die verwendete Marke.
Die Laufräder wurden während des gesamten Zeitraums ausschließlich mit "Continental-Reifen" bestückt.
Vertragsbruch?
Während ihrer Bahntourneen in Australien benutzten Walter Rütt sowie alle anderen Fahrer aus Europa und den USA Räder der Marke "Massey Harris", obwohl sie bei anderen Herstellern unter Vertrag standen. Ob für die Rennen auf dem fünften Kontinent gesonderte Klauseln bestanden, ist nicht bekannt.
Im "Illus" erschien 1904 eine Anzeige des Radherstellers "Corona", in der Walter Rütt vorgeworfen wurde, Vertragsbruch begangen zu haben, da er nun auf "Panther-Rädern" fuhr, obwohl sein Vertrag mit Corona noch Gütigkeit habe.
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